Dr. Michael Gierlinger

Arzt

Kultur-, Gewerbe- und Tourismusausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss

Stellvertreter im Haupt- und Finanzausschuss, Stellvertreter im Bauausschuss

Seit 2002 bin ich im Gemeinderat der Marktgemeinde Neubeuern. Zudem wurde ich 2008 in den Kultur- und Tourismusausschuss des Gemeinderates gewählt.

Geboren bin ich 1957 in München, wo ich bis zum Abitur 1976 wohnte. Nach der Bundeswehr, Start des Medizinstudiums in Berlin.

In meiner Studienzeit war ich als Mitglied des Gesundheitsladens e.V. Mitorganisator der alternativen Gesundheitstage in Berlin und Hamburg und im Organisationskomitee des Mehringhofs in Kreuzberg, des damals größten Alternativprojekts in Deutschland sowie viele Jahre auch in der naturheilkundlichen Forschung tätig.

Nach Ende meines Studiums musste ich noch meine restliche Wehrdienstzeit als Stabsarzt in Rendsburg, Schleswig-Holstein, ableisten. Im Kontakt mit der Bevölkerung und der Landschaft Norddeutschlands habe ich festgestellt, dass es nicht nur in Bayern lebenswert ist. Meine Assistenzarztzeit in Innere, Chirurgie und Allgemeinmedizin verbrachte ich in der Reithofklinik in Bad Feilnbach, im Kreiskrankenhaus Wasserburg am Inn und in einer Gemeinschaftspraxis in Oberaudorf. Dort habe ich am meisten für meine spätere Arbeit gelernt. Am 1.1.1990 eröffnete ich in Raubling eine neue Praxis für Allgemeinmedizin.

In die SPD bin ich mit 16 Jahren eingetreten. Mit 18 wurde ich Kassier im Ortsverein Waldperlach und bin seitdem immer im jeweiligen Ortsvereinsvorstand gewesen. Die 70er Jahre in der Münchner SPD waren eine wilde Zeit. Ich konnte auch etwas erleben, was für einen bayerischen Sozialdemokraten immer ungewohnt war und ist: dass in der erfolgreichsten Stadt Bayerns (und Deutschlands) nicht die CSU, sondern die SPD die Macht hatte und hat. Ich habe mal kurz mit dem Übertritt zu den Grünen geliebäugelt, aber ich bin froh, dies nicht getan zu haben. Ich komme aus einer Familie von kleinen Handwerkern, von mittleren Angestellten und früher sprichwörtlich armen Lehrern, die sich in den letzten beiden Generationen hochgearbeitet haben.

Als mein Vater 1967 bei einem Arbeitsunfall starb, begann eine harte Zeit für unsere Familie. Nur durch Hilfe der Gesellschaft, hier der Berufsgenossenschaft, die uns Witwen- und Waisenrenten bezahlte, konnten wir unseren Lebensunterhalt sichern. Meine Wurzeln habe ich nicht vergessen.

Auf die Leistungen der SPD-geführten Bundesregierungen bin ich insgesamt stolz: die Ost-West-Politik und die Demokratisierung der 70er Jahre, die ökologische Umgestaltung der 90er und 00er Jahre durch Rot-Grün, den Atomausstieg, die Verweigerung des Irakkriegs, die notwendigen Reformen des Sozialstaats und des Arbeitsmarkts. Aber ich lehne heute wie damals die Steuergeschenke an Gutverdienende (zu denen ich mittlerweile auch gehöre), die Finanzbranche und die Industrie ab. Dass Deutschland heute (Stand 2013) so gut dasteht, ist zu 90% die Leistung der rotgrünen und der schwarzroten Koalition.

Ehrenamtlich engagiere ich mich in vielen Bereichen. Ich bin 1.Vorsitzender des Christlichen Sozialwerks Neubeuern-Nussdorf-Törwang und im Vorstand des Christlichen Sozialwerks Raubling, arbeite in der SPD und in der evangelischen Kirchengemeinde, bin berufspolitisch tätig usw.

Ich bin seit 1988 verheiratet mit Ulrike, wir haben zwei Söhne (1990 und 1994 geboren) und wohnen seit 1984 in Neubeuern. Ich fühle mich hier in Neubeuern wohl und bin glücklich, dass ich nach Kindheit, Jugend und Studium in Großstädten hier gelandet bin.

Für den nächsten Gemeinderat will ich auch wieder kandidieren. Zum Bürgermeister 2014 werde ich nicht kandidieren, weil ich denke, das müsste ich auch ernsthaft wollen. Mein Beruf macht mir aber mit absoluter Sicherheit mehr Freude und ich bin mir sicher, ich bin auch ein besserer Arzt als Bürgermeister. Es ist mir aber eine Ehre, dass ich immer wieder nach meinen Ambitionen in dieser Richtung gefragt werde.